Die Altmark hat es mir schon angetan, seit ich im Osten Niedersachsens lebe. Regelmäßig breche ich mit dem Motorrad zu Entdeckungsreisen in den Norden Sachsen-Anhalts auf. Nun war ich als Altmarkbloggerin drei Tage im Südosten der Altmark unterwegs. Dabei habe ich eine lebenswerte Region und liebenswerte Menschen kennengelernt, die mich offen und herzlich empfangen haben. Hier ist mein Überblick: die Altmark von Tangerhütte bis Salzwedel und von Zichtau bis zum Arendsee.

Hansestädte in der Altmark

Wohl nirgendwo gibt es so viele Hansestädte auf so engem Raum wie in der Altmark. Sieben reiche und wehrhafte altmärkische Handelsstädte waren Mitglied in der Hanse. Als Altmärkischer Städtebund traten sie bei den Hansetagen gemeinsam auf, um ihre Interessen durchzusetzen.

Ein Aufstand gegen die vom Kurfürsten eingeführte Biersteuer gipfelte schließlich im Ausschluss aller altmärkischen Städte aus der Hanse. Um an die alte Hansetradition anzuknüpfen, gründeten die sieben Städte im Jahr 1998 zusammen mit Havelberg den Altmärkischen Hansebund. Heute sind alle acht Städte Mitglied in der Neuen Hanse.

Stendal

Meine Reise als Altmarkbloggerin beginnt in der Hansestadt Stendal. Auf dem Markt habe ich schon das Gefühl, in einer anderen Zeit gelandet zu sein. Das hanseatische Rathaus und die Gerichtslaube, in der heute das Café Kaffeekult untergebracht ist, der drittgrößte Roland Deutschlands und dahinter die Pfarrkirche St. Marien – ich bin begeistert! Die Nacht verbringe ich übrigens direkt im Schatten der Kirche St. Marien, im Hotel Schwarzer Adler.

Altmark, Stendal: Giebel des Rathauses und die Türme der St. Marien Kirche. Foto: Beate Ziehres

Giebel des Rathauses und die Türme der St. Marien Kirche in Stendal.

Der Dom St. Nikolaus, weitere prächtige Gebäude im Stil der Backsteingotik und schmucke Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild. Auch die beiden Stadttore als Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind der Backsteingotik zuzurechnen.

Altmark, Stendal: das Uengelinger Tor. Foto: Beate Ziehres

Stendal: das Uengelinger Tor.

Tangermünde

Bei meinem Besuch in Schönhausen und Hohengöhren habe ich schon einmal kurz hinter die Stadtmauer von Tangermünde geschaut. Das Ergebnis: Ich habe mich schlagartig verliebt in das pittoreske Fachwerkstädtchen. Tangermünde liegt an der Mündung des Flusses Tanger in die Elbe und nennt sich auch Kaiserstadt.

Altmark, Tangermünde: Auf der Langen Straße, im Hintergrund das Neustädter Tor. Foto: Beate Ziehres

Tangermünde Innenstadt: die Lange Straße mit dem Neustädter Tor im Hintergrund. Dazu passend ein historisches Tatra-Modell.

Die Bezeichnung Kaiserstadt bezieht sich auf Kaiser Karl IV, der auf der Burg Tangermünde seinen Zweitwohnsitz hatte. Um den Blick vom Burgberg auf die Elbe und den Hafen ist Karl wirklich zu beneiden, und um sein Bett auch. Denn ich durfte eine Nacht in seinem Schlafgemach verbringen – in den Exempel Schlafstuben.

Altmark, Tangermünde: Hotel Exempel Schlafstuben. Foto: Beate Ziehres

Adäquate Unterkunft in Tangermünde: das Hotel Exempel Schlafstuben mit unterschiedlichen Themenzimmern.

Altmark, Tangermünde: Winterlicher Blick von der Burg auf den Hafen und die Elbe. Foto: Beate Ziehres

Tangermünde, Altmark: Winterlicher Blick von der Burg auf den Hafen und die Elbe.

Weitere Hansestädte in der Altmark

Neben Stendal, der nach Einwohnern größten Stadt der Altmark, und Tangermünde mit dem historischen Stadtkern und der komplett erhaltenen Stadtbefestigung gibt es sechs weitere Hansestädte in der Altmark:

  • Gardelegen
  • Havelberg
  • Osterburg
  • Salzwedel
  • Seehausen
  • Werben

Alle Hansestädte haben ihren ganz eigenen Charme. So gilt das Biedermeierstädtchen Werben als die kleinste Hansestadt der Welt und die Stadt der Mühlen. Werben liegt an der Elbe und der Wische und bezeichnet sich selbst als die storchenreichste Stadt Deutschlands.

Salzwedel wird auch das Klein-Venedig des Nordens genannt. Auf Eichenpfählen stehende Fachwerkhäuser, verwinkelte Gassen und zahlreiche Brücken über den Fluss Jeetze erlauben diesen Vergleich. Salzwedel ist auch Heimat des berühmten Baumkuchens und eines beliebten Ausflugsziels in der Altmark: Im Märchenpark treffen Figuren aus der Welt der Gebrüder Grimm auf Pittiplatsch und Schnatterinchen.

Gardelegen ist die der Fläche nach drittgrößte Stadt Deutschlands. Das Garley-Bier, das von 1314 bis 2013 in Gardelegen gebraut wurde, war im 15. Jahrhundert Ursache für den Ausschluss aller altmärkischen Handelsstädte aus der Hanse.

Die Stadt Osterburg gilt als Wiege des deutschen Spargelanbaus. In Seehausen zeugt unter anderem das spätgotische Beustertor vom Glanz der Hansezeit. Der historische Stadtkern von Havelberg liegt teilweise auf einer Insel in der Havel und teilweise auf der Anhöhe mit dem burgähnlichen Dom.

Weitere Städte und Orte in der Altmark

Viele Städte und Ortschaften in der Altmark gingen aus Siedlungen in der Nähe von Burgen hervor. Eine davon ist Arneburg an der Elbe. Arneburg gilt als die älteste Stadt der Altmark. In Arendsee gibt es ein bemerkenswertes Benediktinerinnenkloster, das eine Station an der Straße der Romanik darstellt. Die Straße der Romanik ist eine beliebte Tourismusroute durch Sachsen-Anhalt. Bismark und Kalbe (Milde) sind weitere Städte in der Altmark.

Schönhausen, Altmark, Dorfkirche: Romanik. Foto: Beate Ziehres

Romanik vom Feinsten: Westwerk der Kirche von Schönhausen (Altmark).

Tangerhütte

Die Stadt Tangerhütte ist auf Raseneisenerz gewachsen. Klingt witzig? Tatsächlich liegt das Eisenerz hier knapp unter der Rasensode. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde am Fluss Tanger eine Hütte aufgebaut, in der aus dem hier vorkommenden Raseneisenerz Eisen gewonnen wurde.

Als Muster des in Tangerhütte perfektionierten Kunstgusses trat im Jahr 1889 ein gusseiserner Pavillon die Reise nach Paris an. Dort war das Teehäuschen neben dem Eiffelturm auf der Weltausstellung zu sehen.

Altmark, Tangerhütte: Bürgermeister Andreas Brohm am Pavillon im Stadtpark. Foto: Beate Ziehres

Andreas Brohm, Bürgermeister von Tangerhütte, am gusseisernen Pavillon im Stadtpark. Anno 1889 war das Bauwerk auf der Weltausstellung in Paris zu sehen.

Stadtpark Tangerhütte

Längst ist der Pavillon zurück in der Altmark, jetzt steht er im Stadtpark. Der Stadtpark von Tangerhütte gehört zu den schönsten Parkanlagen der Altmark. Der Park grenzt direkt an die historische Eisenhütte an und umgibt zwei herrschaftliche Gebäude: das alte und das neue Schloss.

Die beiden Schlösser dienten der Kaufmannsfamilie Wagenführ, den Mitbegründern der Eisenhütte, als Wohnsitz. Der 12 Hektar große Garten wurde im Stil eines englischen Landschaftsparks kombiniert mit blumengeschmückten Gartenabschnitten angelegt. Damit folgt er der Lenné-Meyer-Schule. Es gibt Sichtachsen, ein Mausoleum, einen Schwanenteich mit Aussichtsterrasse und einen künstlichen Wasserfall. Der Stadtpark Tangerhütte gehört dem Netzwerk Gartenträume in Sachsen-Anhalt an.

Altmark Tangerhütte: Blick über den Schwanenteich des Stadtparks. Foto: Beate Ziehres

Tangerhütte: Blick über den Schwanenteich des Stadtparks.

Altmark, Tangerhütte. Ganz im Stil der Lenné-Meyer-Schule blüht es im Stadtpark auch. Foto: Beate Ziehres

Tangerhütte: Ganz im Stil der Lenné-Meyer-Schule blüht es im Stadtpark auch.

Neues Schloss Tangerhütte

Vor dem neuen Schloss im Stadtpark Tangerhütte treffe ich Andreas Brohm, den Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte. Er ist verantwortlich für den Park, das neue Schloss und für die denkmalgeschützte Eisenhütte. Eine Mammutaufgabe, denn die Pflege des Parks verschlingt Mittel, das Dach des ungenutzten Schlosses war marode und die Eisenhütte ist eine Ruine.

Altmark, Tangerhütte: das Neue Schloss. Foto: Beate Ziehres

Das Neue Schloss im Stadtpark Tangerhütte erhält ein neues Dach.

Doch als Vorsitzender der Lokalen Leader-Aktionsgruppe Uchte-Elbe-Tanger kennt sich Brohm aus im Dschungel der Fördermöglichkeiten. Und er kann motivieren. So bekommt das neue Schloss im Sommer 2019 aus EU-Mitteln zur Entwicklung des ländlichen Raums ein neues Dach. Möglich wurde die Förderung jedoch nur, weil die Bürger von Tangerhütte das Geld für die Gegenfinanzierung organisiert haben. „Alle haben mitgemacht. Die Menschen haben gemeinsam etwas geschafft. Das Dach steht als Symbol für diese Gemeinschaft“, freut sich Andreas Brohm. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, das neue Schloss mit Leben zu füllen.

Historische Gießereihallen des Eisenwerkes

Jetzt will mir der Bürgermeister ein weiteres Großprojekt zeigen: die ehemaligen Gießereihallen des Eisenwerkes. Früher entstanden hier Teile aus Kunstguss. Die Kandelaber auf dem Bahnhofsvorplatz in Frankfurt am Main wurden hier gefertigt und diverse Brückenpfeiler, die noch heute in Berlin zu sehen sind. Das sind natürlich nur Beispiele.

Vom Stadtpark gehen wir nur wenige Meter bis zu dieser Industrieruine. Das Gelände ist wie geschaffen für Lost-Places-Touren, aber leider haben wir für eine ausführliche Besichtigung an diesem Tag keine Zeit mehr. Muss ich nachholen. Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble soll jedenfalls saniert und wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden. Hier ist Raum für große Ideen!

Altmark, Tangerhütte: die denkmalgeschützten ehemaligen Gießereihallen der Eisenhütte. Foto: Beate Ziehres

Die denkmalgeschützten ehemaligen Gießereihallen der Eisenhütte in Tangerhütte.

Schönhausen

Gehört der Elb-Havel-Winkel zur Altmark oder nicht? Darüber streiten sich die Geister. Aber offiziell gehören die ostelbischen Orte zur Altmark, seit der Landkreis Stendal auch Gebiete östlich der Elbe umfasst. Eine Ausnahme machen hier Schönhausen und Fischbeck (Elbe), die historisch zur Altmark gehören.

Schönhausen ist die Heimat des ersten Reichskanzlers Otto von Bismarck. Von seinem Geburtshaus, Schloss Schönhausen I, sind nur noch Grundmauern und das Torhaus übrig. Im Torhaus befindet sich heute das Bismarck-Museum. In der nicht zu übersehenden romanischen Dorfkirche nebenan – einer Station an der Straße der Romanik – wurde Bismarck getauft.

Schönhausen, Altmark: Bismarck-Museum im Torhaus von Schloss Schönhausen I. Foto: Beate Ziehres

Bismarck-Museum im Torhaus von Schloss Schönhausen I.

Diesdorf

Kleiner Abstecher in die westliche Altmark: Vor der Landesgrenze nach Niedersachsen liegt Diesdorf in einer sanft-hügeligen Landschaft. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt das Kloster Diesdorf, das im Jahr 1161 gegründet wurde. Die romanische Backsteinkirche des Klosters weist ein vollständiges Kreuzgratgewölbe auf und ist damit eine Besonderheit.

Mit der Altmark befasst sich Deutschlands ältestes Freilichtmuseum. Es wurde schon 1911 am Südrand von Diesdorf gegründet. Hier sind unter anderem verschiedene Fachwerkhäuser und eine Bockwindmühle zu sehen. Mehr über das Museum erfahren Sie in der Folge „Hallenhaus und Hohlpfennig – das frühere Leben in der Altmark“ im Podcast Museumslauschen, der 2021 in Zusammenarbeit mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt entstanden ist.

Altmark, Diesdorf: Das älteste Freilichtmuseum Deutschlands thematisiert die Altmark. Foto: Beate Ziehres

Diesdorf: Das älteste Freilichtmuseum Deutschlands thematisiert die Altmark.

Klötze

Ebenfalls im Westen der Altmark liegt die Stadt Klötze. Bis 1815 war Klötze ein Amt des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Viele Ortschaften, die zur Stadt gehören, liegen im Niederungsgebiet Drömling.

Altmark, Klötze: Das beste Eis gibt es bei Guzzo. Foto: Beate Ziehres

Klötze: Das beste Eis – nach meinem Geschmack – gibt es bei Guzzo.

Berge, Landschaften und Gewässer in der Altmark

Der einzige große See in der Altmark ist der Arendsee. Das beliebte Gewässer ist der größte natürliche See Sachsen-Anhalts und einer der tiefsten Seen Norddeutschlands. Der Arendsee ist durch den Einsturz eines Salzstocks entstanden. Beim bisher letzten Einsturz soll sich die Wasserfläche um 20 Hektar vergrößert haben. Das war im Jahr 1685. Bei diesem Ereignis wurde auch die Mühle des Ortes in die Tiefe gerissen. Dies galt lange als Legende, bis Taucher Mühlsteine auf dem Grund des Sees entdeckt haben. Der Arendsee ist bei Touristen und Einheimischen beliebt zum Baden, für alle möglichen Wassersportarten und zum Angeln.

Die Elbe bringt durch den Elberadweg vor allem Radtouristen in die Altmark. Doch die Wiesen in den Elbeniederungen dienen auch als Weide für Rinder. Die Elbtalniederung begrenzt die Altmark nach Osten hin.

Altmark, Elbe: Blick in die Niederung am Elbknie. Foto: Beate Ziehres

Blick in die Niederung am sogenannten Elbknie.

Im Südwesten wird die Altmark durch den Drömling und die Niederung der Ohre begrenzt. In dem entwässerten früheren Sumpfgebiet Drömling finden seltene oder vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzenarten einen Lebensraum. Ich persönlich mag die ruhige Stimmung im Drömling sehr gerne.

Die höchste Erhebung der Altmark sind die Hellberge zwischen Zichtau und Klötze. Die bewaldeten Hügel sind fast 160 Meter hoch. Im Südosten hat die Altmark beispielsweise in Schernebeck Anteil an der Colbitz-Letzlinger Heide. Diesen Ortsteil von Tangerhütte habe ich im Rahmen der Reise als Altmarkbloggerin ebenso bereist wie Uchtspringe. Hier am Nordrand der Colbitz-Letzlinger Heide entspringt – wie der Name schon sagt – das Flüsschen Uchte.

Schlösser und Herrenhäuser in der Altmark

Weit verstreut liegen in der Altmark strahlende Schönheiten und Kleinode mit marodem Charme, die noch darauf warten, aus ihrem Dornröschenschlaf geküsst zu werden. Die Rede ist von Schlössern, Schlösschen, Herrenhäusern und Rittergütern. Das Jagdschloss Letzlingen ist ein bekannter Vertreter. Über die beiden Schlösser in Tangerhütte habe ich oben schon geschrieben und über die beiden Schlösser Schönhausen an anderer Stelle.

Schönhausen, Altmark: Schloss Schönhausen II. Foto: Beate Ziehres

Schloss Schönhausen II

Ebenfalls zu nennen sind Schloss Storkau und Schloss Tangermünde, die Häuser Döbbelin, Briest und Krumke, das Gutshaus Welle und das Herrenhaus Krevese. Kalbe und Apenburg sind ebenfalls Anlaufpunkte für die Fans von Geschichten über Prinzessinnen nebst Gefolge.

Monika und Petar Fuchs waren vor zwei Jahren als Altmarkblogger zwischen Stendal, Tangermünde und Tangerhütte unterwegs. Hier schreiben sie unter anderem über ihren Besuch im Gutshaus Welle und im Gutshaus Briest.

Rittergut Wittenmoor

Auf Gut Wittenmoor treffe ich Olaf Stehwien. Der Schokoladenfabrikant aus Tangermünde (Tangermünder Nährstange) ist gerade dabei, sich im Gutshaus einzurichten. Er hat das Rittergut, bestehend aus sieben denkmalgeschützten Gebäuden – darunter ein Taubenhaus aus dem 14. Jahrhundert –, vor etwa eineinhalb Jahren erworben.

Altmark, Wittenmoor: Taubenhaus des Ritterguts. Foto: Beate Ziehres

Taubenhaus des Ritterguts Wittenmoor.

Für Olaf Stehwien war es eine Rückkehr zu den Wurzeln, er ist auf dem Rittergut aufgewachsen. Deshalb ist es für den Unternehmer selbstverständlich, in Wittenmoor zu wohnen. „Im Winter ist es ein bisschen einsam und das Haus ist schwierig zu heizen“, berichtet er von den ersten Erfahrungen als Schlossherr.

Altmark, Wittenmoor: Olaf Stehwien hat sich hier ein Zuhause eingerichtet. Foto: Beate Ziehres

Der Unternehmer Olaf Stehwien ist im Gutshaus Wittenmoor zuhause.

Altmark, Wittenmoor: Das Gutshaus von der Hofseite betrachtet. Foto: Beate Ziehres

Wittenmoor, Altmark: Das Gutshaus von der Hofseite gesehen. Noch geben sich die Handwerker die Klinke in die Hand.

Von den rückwärtigen Fenstern und der Terrasse aus blickt Olaf Stehwien in den öffentlich zugänglichen Gutspark. Hier befinden sich auch ein Herrschaftsfriedhof und ein Teich, der in diesem warmen Sommer unter der Trockenheit leidet.

Altmark, Wittenmoor: Blick von der Terrasse des Gutshauses in den Park. Foto: Beate Ziehres

Blick von der Terrasse des Gutshauses Wittenmoor in den Park.

Schloss Kunrau

Eher durch einen Zufall habe ich im Westen der Altmark Schloss Kunrau entdeckt. Das repräsentative Gebäude im Drömling wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Schüler Karl Friedrich Schinkels entworfen und gebaut. 1909 wurde es im Stil der italienischen Renaissance umgebaut.

Der Schlosspark ist als Baumpark angelegt und dient den Leuten in Kunrau als Ort der Erholung. Im Schloss sind heute die Gemeindeverwaltung, ein Naturerfahrungszentrum mit Ökoschule und ein kleines Museum untergebracht. Verschiedene Säle sind erhalten geblieben und werden als Festsäle genutzt. Im Grünen Saal finden beispielsweise Trauungen statt.

Altmark, Drömling, Schloss Kunrau, Gartenansicht. Foto: Beate Ziehres

Auch das ist die Altmark: Schloss Kunrau im Drömling.

Landschaftsgärten und Parkanlagen in der Altmark

Sachsen-Anhalt beherbergt mehr als 1.000 denkmalgeschützte Park- und Gartenanlagen. 43 dieser Gärten sind Mitglied im Netzwerk „Gartenträume“. Auch Parks in der Altmark zählen zu den „Gartenträumen“. Neben dem Stadtpark Tangerhütte sind die Wallanlagen in Gardelegen – eine 2,5 Kilometer lange Lindenallee – sowie das Herrenhaus und der Gutspark Briest in Tangerhütte zu nennen.

Altmark, Tangerhütte: Sichtachse zum Mausoleum im Stadtpark. Foto: Beate Ziehres

Tangerhütte: Sichtachse zum Mausoleum im Stadtpark.

Auch das Schloss und der Schlosspark Krumke bei Osterburg ist Mitglied der „Gartenträume“. In der ewigen Schönheit des Schlossgartens wurde der Film „Das Bernstein-Amulett“ inszeniert. Kavaliershaus, Café, Orangerie, ein Steinkabinett und barocke Skulpturen sind die Blickfänge im Park in Krumke. Sehenswert sind auch der barocke Buchsbaumgarten in Kalbe (Milde), Gut Zichtau mit seinen weitläufigen Parkanlagen und der Gutspark Iden.

Essen und Trinken in der Altmark

Regionaler Genuss spielt in der landwirtschaftlich geprägten Altmark eine wichtige Rolle. Meine Mission als Altmarkbloggerin war vor allem, regionale Produkte und Spezialitäten frisch vom Hof kennenzulernen und vorzustellen. So habe ich festgestellt, dass die Rinderzucht in der Altmark eine wichtige Rolle spielt.

Altmark, Hofgut Uchtspringe: Kälbchen. Foto: Beate Ziehres

Neugieriges Kälbchen auf dem Hofgut Uchtspringe, Altmark.

Schon früher habe ich als Küchenspionin im Elb-Havel-Winkel bei der Zubereitung von Rinderschmorbäckchen mitgeholfen – regionaler geht es nicht. Zungenragout aus Rinderzunge zählt ebenfalls zu den altmärkischen Spezialitäten.

Auch der Anbau von Obst – insbesondere Äpfeln – und Gemüse ist in der Altmark verbreitet. Eine Spezialität ist der Spargel, der in der altmärkischen Hochzeitssuppe nicht fehlen darf. Viele Produzenten verarbeiten die Früchte ihres Betriebs gleich an Ort und Stelle selbst und vermarkten die Erzeugnisse im eigenen Hofladen.

Während meiner Reise habe ich Stendaler kennengelernt, die ihr eigenes Bier brauen, eine Brennerei betreiben und Gin kreiert haben. In Heeren züchtet ein Pilzliebhaber Edelpilze, die er im Hofladen und im Internet vertreibt – sowohl frisch als auch zu selbst entwickelten Spezialitäten verarbeitet.

Die folgenden Beiträgen geht es um  die regionalen Produkte, die ich während meiner Tour als Altmarkbloggerin zwischen Uchte, Tanger und Elbe kennengelernt habe:

Die Tour durch die südöstliche Altmark wurde organisiert von der Lokalen Leader-Aktionsgruppe „Uchte-Elbe-Tanger“.