Rein ins Gebirge, in die Täler mit den sprudelnden, eiskalten Bächen und in die Heimat der Riesenwindbeutel. Wenn der Winter im Flachland trostlos und grau ist, lockt mich  der Harz. Hier wird selbst ein normaler Spaziergang zum Ereignis für alle Sinne. Besonders wenn Dauerfrost die Bäche in ein Eismärchen verwandelt. In Thale haben wir diese wunderbare Erfahrung an der Bode machen dürfen.

Thale liegt in Sachsen-Anhalt und ist hauptsächlich im Sommer ein Touristenmagnet. Hexentanzplatz, Rosstrappe und Teufelsmauer – so heißen die Hauptsehenswürdigkeiten in Thale. Mit der Bodetal-Seilbahn schwebt man hoch zum Hexentanzplatz, fährt eine Runde Sommerrodelbahn und besucht den Tierpark. Auch der Harzer Hexenstieg, ein beinahe 100 Kilometer langer Wanderweg, startet in Thale.

Spaziergang an der zugefrorenen Bode

Wir begnügen uns bei unserem winterlichen Besuch in Thale mit einem Spaziergang im Bodetal. Selbst an Orten mit klangvollen Namen wie Teufelswaschbecken begegnen wir nur wenigen Menschen. Dafür bietet die vereiste Bode ein umso unterhaltsameres Schauspiel.

Vereiste Bode bei Thale. Foto: Beate Ziehres

Im Winter an der Bode.

Vereiste Bode bei Thale: Beate Ziehres

Stilleben in der vereisten Bode bei Thale.

Eiszapfen an der Bode. Foto: Beate Ziehres

Eiszapfen an der Bode.

Winterstimmung an der Bode. Foto: Beate Ziehres

Eisiges Wasser.

Sonnenstrahlen fallen durch die Baumwipfel und spielen mit dem eiskalten Wasser. Wir saugen die frische Luft ein – ein Hochgenuss inmitten unberührter Natur. Einige Stunden in dieser Umgebung genügen, um die Akkus für eine Woche wieder aufzuladen.

Aufwärmen in der Gaststätte Königsruhe

Als uns gerade kalt wird, entdecken wir ein altes Haus direkt an der Bode, aus dessen Schornstein heimelig Rauch aufsteigt. Es ist die Gaststätte Königsruhe. Wir kehren dankbar ein, wärmen uns am angeheizten Kachelofen wieder auf und genießen warmen Pflaumenkuchen mit Streuseln. Ein Gedicht!

Gaststätte Königsruhe im Bodetal bei Thale. Foto: Beate Ziehres

Gaststätte Königsruhe im Bodetal bei Thale.

In der Gaststätte Königsruhe im Bodetal bei Thale. Foto: Beate Ziehres

In der Gaststätte Königsruhe im Bodetal bei Thale.

Brücke über die Bode an der Gaststätte Königsruhe. Foto: Beate Ziehres

Brücke über die Bode an der Gaststätte Königsruhe.

Auf dem Rückweg auf der anderen Seite der Bode kommen wir vorbei an der Schallhöhle, am Goethefelsen und am Goethestein. Auf dem Goethestein, einer Granitplatte, die hier zwischen Königsruhe und Thale in die Bode hineinragt, soll Johann Wolfgang von Goethe während einer Wanderung im 18. Jahrhundert eine Mittagspause eingelegt haben.

Außerdem erfahren wir hier, dass Theodor Fontane seinerzeit zu den Stammgästen in Thale gezählt hat. Das Bodetal machte er zum Ort wesentlicher Handlungsteile seines Romans „Cécile“.

Entspannen in der Bodetal-Therme

Da uns schon wieder kalt ist, steuern wir die Bodetal-Therme an. In der Kaminsauna wird uns im Handumdrehen wieder warm. Wer gerne nach der Sauna frische Luft inhalieren möchte, legt sich zum Ruhen auf die Terrasse an der Bode und blickt aufs Wasser.

Bis wir soweit sind, ist es allerdings schon dunkel. So genieße ich Sole, Unterwassermusik und szenische Beleuchtung im Licht- und Klangbecken und das warme Außenbecken.

Warmes Außenbecken der Bodetal-Therme in Thale. Foto: Beate Ziehres

Warmes Außenbecken der Bodetal-Therme in Thale.

Eigentlich wäre ein Besuch in der Therme am Ende eines Wintertages in Thale eine schöne Sache, wenn da nicht der Preis wäre. Er hat uns den Aufenthalt etwas vergällt. Aktuell zahlen Erwachsene für 3 Stunden Sauna 23 Euro, zuzüglich 1 Euro Wochenend- und Feiertagszuschlag. Da helfen uns auch die Sondertarife für Zahler von Kurtaxe und für Einwohner des Landkreises Harz nicht weiter.

Mit diesem Beitrag beteilige ich mich an der Blogparade von Andrea auf Indigoblau, in der es um Draussen-Tipps für den Winter geht. Eine schöne Idee, wie ich finde!

Im Bodetal bei Thale. Foto: Beate Ziehres

Felsformation an der Bode.