Wer die Tempelanlagen von Angkor sehen will, kommt an Siem Reap nicht vorbei. Die Stadt im Nordwesten Kambodschas hat jedoch mehr zu bieten als das phantastische Erbe der Khmer. Hier entdecke ich ein tropisches Paradies, köstliches Essen, eine kulturelle Überraschung der Extraklasse und vieles mehr. Hier sind meine 9 Tipps für entspannte Tage in Siem Reap.

Tipp #1: Frühstücken im Amber Angkor Villa Hotel & Spa

Dem Frühstück im Amber Angkor Villa Hotel & Spa in Siem Reap verdanke ich mit die besten Erinnerungen an Kambodscha. Jedesmal, wenn ich jetzt meine kambodschanisch inspirierte Nudelsuppe zum Frühstück löffele, fühle ich mich zurückversetzt nach Asien. In Siem Reap dampft schon in aller Frühe allerorten eine wunderbar würzige Brühe in wirklich riesigen Töpfen.

In meinem Hotel ist das nicht anders. Den persönlichen Vorlieben entsprechend zaubert eine sanfte, immer gut gelaunt lächelnde Fee in etwa einer Minute eine kambodschanische Suppe mit dem Namen Kuy Teav für mich. Als Topping kann ich eingelegte Knoblauchstückchen, Chilipaste, Sojasprossen, Limette, Kräuter und diverse Würzsaucen hinzufügen. Kuy Teav ist das Vorbild für meine Eigenkreation.

Vielleicht hat auch der einzigartige Frühstücksort zu meinen positiven Erinnerungen beigetragen. Inmitten eines zauberhaften, tropischen Gartens, umgeben von Pflanzen, die hierzulande nur im Gewächshaus gedeihen, finde ich einen Platz zum Frühstücken.

Extratipp für alle, die einem solchen Setting nicht widerstehen können: Hier ist es ratsam, Mückenspray schon vor dem Frühstück aufzutragen.

Exotischer Garten des Amber Angkor Hotels in der Morgensonne. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Der tropische Garten des Amber Angkor Hotels in der Morgensonne – vom Frühstückstisch aus gesehen.

Tipp #2: Mit dem Tuk-Tuk fahren

In Siem Reap fährt man Moped. Und wer nicht selbst fahren möchte, nimmt die Dienste einer Motorrad-Rikscha, kurz Tuk-Tuk, in Anspruch. Ich bin mit dem Tuk-Tuk zu den Tempeln Angkor Wat, Angkor Thom, Ta Prohm und zum Sonnenuntergang nach Srah Srang gefahren und habe jede Sekunde genossen. Das Schöne: Du bist hautnah dran am Geschehen, der warme Wind weht dir um die Nase und bei Regenschauern sitzt du im Trockenen.

Mein Fahrer erweist sich nicht nur als souveräner und sicherer Fahrer, sondern ist auch bereit zu einem Benzingespräch. Auf die Frage nach der Zugmaschine stellt er mir seinen ganzen Stolz, eine neue, glänzende 250er Boxer aus Indien vor.

Tuk-Tuk mit Fahrer bei Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Der beste Tuk-Tuk Fahrer Siem Reaps.

Straße bei Siem Reap in Kambodscha, unterwegs mit dem Tuk-Tuk. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Mit dem Tuk-Tuk unterwegs von Siem Reap zu den Tempeln von Angkor.

Tipp #3: Eine Massage genießen

Bekanntermaßen sind asiatische Massagen mit die besten, die die Welt zu bieten hat. Auch in Siem Reap bieten eine Reihe von Spas ihre Dienste an. Auf mich selbst gestellt, wäre ich mit der Auswahl überfordert gewesen. Doch mein Touranbieter hat vorausschauend für den Nachmittag des Ankunftstages eine Fußmassage eingeplant.

Der Reiseleiter, Mr. Vandara, bringt uns in einen traumhaft schönen Wellness-Tempel. Im Sokkhak Spa River Side begrüßt man unsere kleine Reisegruppe bei entspannenden Klängen mit Tee. Es ist sogar möglich, die Fußmassage ohne Aufpreis in eine Ganzkörpermassage zu verwandeln. Dieses Angebot nehme ich gerne an.

In völliger Abgeschiedenheit vom Lärm der Stadt gebe ich mich den Händen der Masseurin hin. Danach fühle ich mich wie neu geboren und angekommen in Kambodscha, bereit für ein neues Abenteuer. Klare Empfehlung und großes Lob an das Taruk-Team für diese Idee!

Sokkhak Spa, Siem Reap, Kambodscha. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Empfangsraum im Sokkhak Spa.

Tee und Mango im Sokkhak Spa in Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Nach der Massage gibts im Sokkhak Spa Tee und frische Mango.

Tipp #4: Kambodschanische Küche probieren

Der Küche der Khmer und des modernen Kambodschas eilt in Insiderkreisen neuerdings ein großer Ruf voraus. Sie gilt als eine der besten Küchen Asiens. Völlig zu Recht, wie ich finde. Die Speisen sind immer angenehm würzig, aber nie so scharf wie in Thailand. Dies liegt beispielsweise an besonderen Würzpasten und teils nach alten Familienrezepten selbst zusammengestellten und frisch zerstoßenen Kräutermischungen.

Ich lerne die köstliche Küche Kambodschas im River Square 24 Restaurant in Siem Reap kennen. Der Chef des Hauses lässt traditionelle Khmer-Küche mit dezenten westlichen Einflüssen auf den Tisch bringen: verschiedenste Arten von schmackhaftem Gemüse, wirklich leckeren gedämpften Fisch, würzige Rindfleischspieße, gebratene Nudeln und Reis. Herausragende geschmackgebende Elemente der Khmer-Küche sind die Würzpaste Krueng mit Ingwer, Kurkuma, Zitronengras und Schalotten sowie Prahok. Prahok besteht aus fermentiertem Fisch aus dem Tonle Sap und erinnert an handelsübliche Fischsoße, ist jedoch viel stärker.

Spezialitäten aus der Khmer-Küche, Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Spezialitäten aus der Khmer-Küche

Tipp #5: Sonnenuntergang in Srah Srang

Srah Srang heißt „Königliches Bad“. Das Wasserbecken aus dem 10. Jahrhundert liegt vor den Toren von Siem Reap nahe Angkor Thom und Angkor Wat. König Jayavarman VII ließ um das Jahr 1200 an der Landestelle eine Terrasse errichten und den ganzen See mit Sandstein einfassen. Noch heute ist das Wasserbecken intakt und der perfekte Ort, um den Sonnenuntergang zu genießen.

Die restlichen Regenwolken nehmen allerdings keine Rücksicht auf die erhoffte Perfektion und verdecken die untergehende Sonne. Trotzdem ist die Stimmung am Ostufer ganz zauberhaft. Während ich ein paar mitgebrachte Chips knabbere, planschen einheimische Kinder im Wasser – kurz, alle haben eine entspannte Zeit. Und der Himmel färbt sich dank Wolken umso spannender.

Sonnenuntergang beim "königlichen Bad" Srah Srang in der Nähe von Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Sonnenuntergangsstimmung beim „königlichen Bad“ Srah Srang.

Tipp #6: Besuch im Phare Circus

Jetzt kommen wir zu einem Kulturgenuss der besonderen Art zu – dem Phare Circus. Der Phare Circus ist ein soziales Projekt. Jugendliche aus armen Verhältnissen erhalten im Phare Ponleu Selpak Artistic Center in Battambang eine schulische und eine artistische Ausbildung. Der dazugehörige Phare Circus in Siem Reap bietet ihnen die Möglichkeit, ihr künstlerisches Können zu zeigen, Geld zu verdienen und eine Zukunftsperspektive.

An diesem Abend wird die Produktion „White Gold“ gezeigt. Es geht um Reis und um die Rolle des weißen Golds in der kambodschanischen Gesellschaft. Ich lerne den traditionellen Apsara-Tanz kennen und staune über das Können der jungen Akrobaten. Die Stunden im Phare Circus vergehen wie im Flug und bleiben unvergesslich. Sollte man bei einem Besuch in Siem Reap nicht versäumen!

Artisten im Phare Circus, Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Apsara-Tänzerin und Akrobat in Aktion im Phare Circus.

Tipp #7: Bummel über den Nachtmarkt von Siem Reap

Am Siem Reap River zwischen der bei Touristen beliebten Pub Street am Old Market und dem Tempel Wat Preah Prom Rath erstreckt sich ab nachmittags der Nachtmarkt. In Richtung Old Market bieten die Händler ihre Waren feil. In Richtung Tempel reiht sich Garküche an Garküche. Ein Duft, der mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, umweht die Stände. Einheimische und Touristen lassen sich auf kleinen bunten Plastikstühlen an ebensolchen Tischen nieder und genießen frisch zubereitete Pfannengerichte aus buntem Gemüse, Nudeln, Reis und meist Hühnchen. Für wenige Riel kannst du dich hier sattessen. Muss man probiert haben!

Pub Street in Siem Reap, Straßenszene. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Ausgangspunkt nächtlicher Erkundungen in Siem Reap ist meist die Pub Street.

Auf der Ostseite der bunt beleuchteten Brücke setzen sich am Abend die Garküchen fort. Allerdings brutzeln hier auf den Grills Tiere, die nicht unbedingt dem mitteleuropäischen Geschmack entsprechen. Ich entdecke diverse Insektenarten als Proteinquelle, mache aber aus Respekt und aufgrund der Dunkelheit kein Bild.

Erst einige Tage später, als der Bus an einem typischen Rasthof für Touristen anhält, traue ich mich, die appetitlich präsentierten Berge gegrillter Taranteln, Frösche und Heuschrecken abzulichten. Natürlich wäre den Frauen lieber gewesen, ich hätte ihnen etwas abgekauft. Ich begnüge mich aber mit einer großen Tüte Gemüse- und Bananenchips für den kleinen Hunger. Hättest du das ungewohnte Grillgut probiert?

Blick auf einen Grill an der Straße bei Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Schwer zu erkennen, was auf diesem Grill am Straßenrand bei Siem Reap liegt …

Gegrillte Taranteln, Kambodscha. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Gegrillte Taranteln.

Übrigens sind gegrillte Insekten keine wirklich traditionelle kambodschanische Spezialität. Erst während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer, die von 1975 bis 1979 währte, begannen die Leute beispielsweise Vogelspinnen zu essen, um dem Hungertod zu entgehen.

Tipp #8: Ausflüge in die Umgebung unternehmen

Wer Siem Reap besucht, will natürlich die Tempel von Angkor erkunden. Wenn du aber sehen willst, wie die Menschen in Kambodscha heute leben und was sie bewegt, musst du aufs Land fahren. Und an den Tonle Sap.

Ausflug aufs Land

Außerhalb der Städte leben die Menschen häufig von der Landwirtschaft. Mit einfachen Mitteln produzieren sie unter anderem Reis, Mais, Mangos, Bananen und Ananas. Die Bauern leben in einfachen Holzhäusern, die zum Schutz vor Tieren oft auf Stelzen stehen. Alle Familienmitglieder schlafen in einem Raum, üblicherweise auf dem Boden. Übrigens machen Kambodschaner, sobald es sich anbietet, auch tagsüber ein Nickerchen. Dazu bieten sich ebenfalls erhöht stehende Pavillons an, in denen manchmal Hängematten aufgehängt sind.

Bambusrohr dient als Form für gebratenen Klebreis. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Bambusrohr wird mit Klebreis gefüllt, anschließend wird alles gebraten. Lecker!

Mann in Kambodscha fertigt Snacks aus Klebreis. Foto: Beate Ziehres

Der Straßenhändler auf dem Land bei Siem Reap bereitet Snacks aus Klebreis vor.

Ländliches Wohnhaus bei Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Wohnhaus auf dem Land bei Siem Reap.

Überdachte Plätze für das Mittagsschläfchen in einem Restaurant bei Siem Reap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Überdachte Plätze für das Mittagsschläfchen in einem Restaurant bei Siem Reap.

Ausflug zum Tonle Sap

Hier möchte ich eine Bootsfahrt zu den Dörfern am Tonle Sap empfehlen. Der Tonle Sap ist ein See nahe Siem Reap, dessen Wasserstand mit dem des Mekong stark steig und fällt. Die Bewohner der Orte am und zeitweise im See haben sich auf diese eigenwilligen Umstände eingestellt. Ich konnte die Fischer auf dem Weg zur Arbeit beobachten und werde in einem eigenen Beitrag darüber berichten.

Kambodscha, Boote auf dem Tonle Sap. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Am und auf dem Tonle Sap leben die Menschen mit langen Hochwasserphasen.

Tipp #9: Die Tempel von Angkor mit deutschsprachigem Guide besuchen

Ohne meinen oben bereits zitierten Reiseleiter Mr. Vandara wäre ich in Angkor verloren gewesen. Deshalb würde ich die Tempelanlagen der Khmer immer wieder mit einem deutschsprachigen Tour-Guide besuchen. Die Gästeführer kennen die Sehenswürdigkeiten wie ihre Westentasche, beantworten geduldig alle Fragen, organisieren die Fahrt zu den Tempeln und sorgen für Wasser und dafür, dass es rechtzeitig Mittagessen gibt.

Angkor Thom Tempel Besuch mit Gästeführer Mr. Vandara. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Unterwegs im Angkor Thom Tempel mit Gästeführer Mr. Vandara.

Wenn du auf eigene Faust unterwegs bist, findest du im Internet einige deutschsprachige Gästeführer, beispielsweise im Kambodscha-Reisemagazin, den sehr nett aussehenden offiziellen Angkor-Guide Munny oder den engagierten Toum, der dir auch den Alltag der Menschen in Kambodscha näher bringt.

Alle Fotos: Beate Ziehres

Ich habe eine organisierte Rundreise nach Kambodscha und Vietnam unternommen. Sie heißt „Zauber des Mekong“ und ist auf der Webseite von  TARUK-Reisen in Caputh buchbar. Vielen Dank für die liebevolle und wohl durchdachte Planung und Organisation! (unbezahlte Werbung)