[Werbung] Im Vorfeld des Internationalen Museumstags bin ich in Sachsen-Anhalt auf Zeitreise gegangen. Als Museumsbloggerin erkundete ich gemeinsam mit zwei Kolleginnen Museen zwischen der Lutherstadt Wittenberg und Naumburg. Unsere Entdeckungen in den Museen und am Rande des Weges geben Anlass zu einer kleinen Beitragsreihe. Im ersten Beitrag geht es um das Welterbe in Sachsen-Anhalt. Immerhin sechs Welterbe-Stätten liegen hier in Mitteldeutschland auf engstem Raum beieinander. Vier davon haben wir auf unserer Reise durch die Zeit erlebt.

Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg

Im 16. Jahrhundert musste man in Wittenberg studiert haben, um zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Das erfahren wir beim Mittagessen in den Räumen der ehemaligen Universität von Dr. Stefan Rhein, dem Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Ein Empfehlungsschreiben der Professoren Martin Luther und Philipp Melanchthon adelte seinerzeit die Studenten. Alleine von Melanchthon sind heute noch 700 Empfehlungsschreiben erhalten.

Lutherhaus in Wittenberg

Nach dem Genuss eines Linsengerichts begeben wir uns – vorbei am Haus Philipp Melanchthons – ins Lutherhaus. Hier lebte Martin Luther mit seiner Familie mehr als 35 Jahre lang. In diesem Haus entwickelte er seine Thesen, die die Welt bis heute verändert haben.

Torhalle Lutherhaus Wittenberg. Foto: Beate Ziehres

Torhalle des Lutherhauses in Wittenberg.

Das Zentrum des damaligen Geschehens ist die Lutherstube. Hier hat sich nichts verändert, seit Luther, sein Weggefährte Melanchthon und andere Vordenker ihrer Zeit zu Tischgesprächen zusammensaßen und diskutierten. Der rustikale Tisch, der Ofen, die Wandbemalung – alles ist in diesem Raum im Original erhalten.

Lutherstube im Lutherhaus in Wittenberg, Welterbe Sachsen-Anhalt. Foto: Beate Ziehres

Lutherstube im Lutherhaus in Wittenberg.

Ofen in der Lutherstube, Welterbe Sachsen-Anhalt. Foto: Beate Ziehres

Im Original erhalten: Ofen in der Lutherstube.

Beim Rundgang durch das Lutherhaus erfahre ich weitere Einzelheiten aus dem Leben des großen Reformators: Dass Luthers Haus die größte Landwirtschaft in Wittenberg war, dass bis zu 20 Studenten mit im Haus lebten und dass Luther einen Hund namens Tölpel hatte. Neuerdings weist Tölpel sogar Kindern und Familien den Weg durch das Haus und bringt ihnen die Geschichte rund um die Reformation näher.

Luthers Hund Tölpel führt Familien und Kinder durch das Lutherhaus in Wittenberg. Foto: Beate Ziehres

Luthers Hund Tölpel führt Familien und Kinder durch das Lutherhaus in Wittenberg.

Aula im Lutherhaus Wittenberg. Foto: Beate Ziehres

Aula im Lutherhaus Wittenberg.

Durch die Aula, die Luther als Vorlesungsraum diente, kommen wir ins Depot. Hier dürfen wir einen Blick in die Schatzkisten Wittenbergs werfen. „Der Schatz Wittenbergs besteht aus dem Miteinander von Steinen und Inhalten, also wertvollen Handschriften und Dokumenten“, erklärt Stefan Rhein, als wir das Allerheiligste betreten.

Eine Mitarbeiterin holt den Brief Luthers an Kaiser Karl V. vom 28. April 1521 aus dem Tresor und eine Handschrift Melanchthons aus 1554. Darin schreibt der Universalgelehrte über Nebensonnen in der Nähe von Mansfeld. Wir dürfen das älteste Besucherbuch sehen, das im Jahr 1783 angelegt wurde. 1807 hat hier „Napoleons oberster Kunsträuber“ einen Eintrag hinterlassen, aber anscheinend nichts mitgenommen. Wir erfahren, dass im Depot neuerdings auch Karikaturen gesammelt werden und sehen im Hinausgehen das Werk eines koreanischen Künstlers, der Luther als konfuzianischen Gelehrten dargestellt hat.

Stadtkirche und Schlosskirche in Wittenberg

Unser Weg führt nun über den Marktplatz und vorbei an der Stadtkirche St. Marien (Titelbild). Martin Luther soll hier 2000 Mal gepredigt haben. Die Stadtkirche Wittenberg wird auch als Mutterkirche der Reformation bezeichnet, weil hier die Tradition der evangelischen Gottesdienste begann.

Vom Marktplatz aus sehe ich auch schon den mächtigen Turm der Schlosskirche. Die Schlosskirche gilt als Ursprungsort der Reformation. Hier sind Melanchthon und Luther begraben. Wichtiger jedoch für die Reformation: Es heißt, dass Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasshandels an das Portal der Schlosskirche angeschlagen hat. Damit leitete er die Reformation ein.

Dank Corona-Verordnung haben wir das bedeutende Kirchenportal, die Thesentür, ganz für uns alleine, ebenso wie den prächtigen Innenraum des Gotteshauses und den Turm. Aus luftiger Höhe überblickt man hier den ganz Wittenberg, sieht den hübschen Marktplatz mit der Stadtkirche und dahinter das Lutherhaus. Diese Rückschau sollte sich kein Wittenberg-Besucher entgehen lassen. Aber Vorsicht: Der Turm ist hoch und es gibt keinen Aufzug.

Thesentür Schlosskirche Lutherstadt Wittenberg. Foto: Beate Ziehres

An dieser Tür der Schlosskirche in Wittenberg hat Martin Luther seine Thesen angeschlagen.

Geburtshaus und Sterbehaus Luthers in Eisleben

Zum Welterbe zählen auch das Geburtshaus und das Sterbehaus in Eisleben sowie die jeweils dazugehörigen Museen.

Tipp: Im Augusteum, das sich an das Lutherhaus in Wittenberg anschließt, wird derzeit die Sonderausstellung „Pest. Eine Seuche verändert die Welt“ vorbereitet. Sie ist ab  August 2021 zu sehen. Zur Ausstellung gibt es bereits einen Podcast aus der Serie „Museumslauschen“.

Ausflugstipp: Wittenberg ist die letzte Station, die mit dem Berlin-Brandenburg-Ticket erreicht werden kann.

Mehr Informationen

Himmelsscheibe von Nebra

Die geheimnisvolle Himmelsscheibe von Nebra hat nach einer wahren Odyssee ihre Heimat im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle gefunden. Hier wollen wir eintauchen in die Frühbronzezeit, in der die Himmelsscheibe entstand.

Dr. Tomoko Emmerling vom Landesmuseum für Vorgeschichte Halle begleitet uns mit einem Köfferchen durch die Ausstellung. Ich ahne nichts, als sie plötzlich den Koffer öffnet und die Himmelsscheibe herausholt! Ok, es ist nicht das Original, sondern eine Kopie mit Originalgröße und -gewicht. Wir dürfen sie in der Hand halten, während uns Tomoko Emmerling die abenteuerliche Geschichte erzählt, die sich um den bedeutsamen Fund zugetragen hat.

Himmelsscheibe von Nebra. Foto: Beate Ziehres

Kopie der Himmelsscheibe von Nebra.

Es war im Jahr 1999, als zwei Raubgräber die Scheibe auf dem Mittelberg bei Nebra ausgruben. Die Raubgräber waren mit einer Metallsonde auf der Suche nach vorgeschichtlichen Metallfunden. Für 10.000 Euro verkauften die Finder die Scheibe an einen Hehler. Erst drei Jahre später gelang es der Landesarchäologie und der Polizei mit einem fingierten Ankauf, die Himmelsscheibe sicherzustellen.

Schaltregel der Babylonier in Bronze und Gold

Die Experten gehen davon aus, dass die Himmelsscheibe schätzungsweise 3800 Jahre alt ist. Ziemlich sicher konnten die Archäologen anhand der Beifunde feststellen, dass sie vor 1600 Jahren deponiert wurde.

Die älteste konkrete Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte zeigt den Vollmond, einen Sichelmond und 32 Sterne. Neben dem drei bis vier Tage alten zunehmenden Sichelmond ist das Sternbild der Plejaden zu erkennen. Tomoko Emmerling verweist auf eine Schrift aus der Zeit um 700 vor Christus: die Schaltregel der Babylonier. Darin heißt es sinngemäß: Wenn der 4 Tage alte Mond bei den Plejaden steht, musst du einen Schaltmonat einfügen.

Besitzer hatte Macht über die Zeit

Später seien noch Markierungen aufgebracht worden, die es erlaubten, Sommer- und Wintersonnenwende festzustellen, erklärt Tomoko Emmerling.

„Wer die Himmelsscheibe besaß und wusste, wie er sie zu lesen hatte, konnte den Jahreskalender für seine Mitmenschen vorgeben. Er hatte Macht über die Zeit.“

Es ist deshalb zu vermuten, dass sich die Himmelsscheibe in der Hand der damaligen Herrscher befand.

Die Himmelsscheibe selbst ist ein Zeugnis verzweigter Netzwerke und Handelsbeziehungen in der Frühbronzezeit. Das Kupfererz, aus dem die Scheibe gefertigt wurde, stammt aus Österreich und das Gold aus Cornwall. Das Wissen um die Konstellationen der Plejaden kommt wohl aus dem Vorderen Orient. Die Himmelsscheibe zeigt also, dass es schon um 1800 v. Chr. einen regen Austausch von Materialien und Ideen über große Entfernungen und Kulturgrenzen hinweg gab.

Die Himmelsscheibe von Nebra wurde im Jahr 2013 durch die UNESCO ins Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.

Tipp: Die Landesausstellung „Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte“ wird am 4. Juni 2021 im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle eröffnet und ist bis 9. Januar 2022 zu sehen. Ab diesem Zeitpunkt wird auch die originale Himmelsscheibe von Nebra wieder gezeigt.

Mehr Informationen

Naumburger Dom St. Peter und Paul

Auf dem Weg von Halle nach Naumburg ändert sich die Landschaft. Zwischen Saale und Unstrut wird es hügelig und die Straßen kurviger. Gelbblühende Rapsfelder begleiten unsere Fahrt. Schon vor dem Passieren des Ortsschildes von Naumburg sehe ich die vier Türme des Naumburger Domes.

Ostchor des Naumburger Doms mit romanischen Türmen. Foto: Beate Ziehres

Ostchor des Naumburger Doms mit romanischen Türmen.

Westtürme des Naumburger Doms. Foto: Beate Ziehres

Westtürme des Naumburger Doms.

Im eindrucksvollen Hof, der von vier Seiten umschlossen ist, erfahre ich, dass sich im Naumburger Dom Spätromanik und Frühgotik begegnen. Außergewöhnlich: Der Dom hat 2 Chöre. Ab 1210 wurde auf den Resten und der Krypta des Vorgängerdoms mit dem Bau des Ostchores im spätromanischen Stil begonnen. Schon kurz nach der Weihe des neuen Domes begann man mit der Errichtung des frühgotischen Westchors. Seither teilen zwei Lettner das Kirchenschiff in drei Räume.

Ostchor des Naumburger Doms. Foto: Beate Ziehres

Ostchor des Naumburger Doms.

Lettner Westchor Naumburger Dom. Foto: Beate Ziehres

Dieser Lettner trennt den Westchor des Naumburger Doms vom Hauptschiff.

Die Kreuzigungsgruppe in der Mitte des Westlettners fängt meine Aufmerksamkeit: Marias leidender Gesichtsausdruck spricht Bände. Architekten und Ingenieure werden wohl eher fasziniert von der Tatsache sein, dass die Kreuzigungsgruppe und die Reliefs Teil der Architektur sind.

Kreuzigungsgruppe am Westlettner des Naumburger Doms. Foto: Beate Ziehres

Kreuzigungsgruppe am Westlettner.

Hinter dem Lettner wartet schließlich ein Superstar auf die Dombesucher: Uta von Naumburg, eine der zwölf berühmten Stifterfiguren. Sie wurde schon als die schönste Frau des Mittelalters bezeichnet und soll Vorbild für Walt Disneys böse Königin in seiner Schneewittchen-Verfilmung gewesen sein.

Stifterfigur Uta, Naumburger Dom, Foto: Beate Ziehres

Uta, die wohl bekannteste Stifterfigur im Naumburger Dom (rechts).

Der Schöpfer Utas ist der sogenannte „Naumburger Meister“, der auch die Planung, Ausführung und Ausstattung des Westchores und des Westlettners verantwortete.

Zeitgenössische Kunst im mittelalterlichen Dom

Doch auch zeitgenössische Künstler haben im Naumburger Dom Hand angelegt. Die Fenster der Elisabethkapelle hat der Leipziger Maler Neo Rauch gestaltet. Im gleichen Raum ist die älteste Steinskulptur der Heiligen Elisabeth präsent.

Inzwischen haben sich Gewitterwolken vor die Sonne geschoben und die Kälte ist mir in die Knochen gekrochen. Wir wollen zum Aufwärmen den Turm besteigen – ein Angebot, das die Naumburger insbesondere bei Sonnenuntergang sehr gerne annehmen. Doch aus dem Sonnenuntergang auf dem Turm wird nichts, denn auf der Höhe des Dachs angekommen peitscht uns der Regen entgegen. So machen wir noch einen Abstecher ins Domschatzgewölbe und in die Kinderdombauhütte.

Im Domschatzgewölbe des Naumburger Doms. Foto: Beate Ziehres

Im Domschatzgewölbe des Naumburger Doms.

Als eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Hochmittelalters und „Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft“ wurde der Naumburger Dom 2018 zum Welterbe der Menschheit erklärt.

Mehr Informationen

Gartenreich Dessau-Wörlitz

Weiter geht unsere Reise durch die Zeit ins Gartenreich Dessau-Wörlitz. Vor dem pompösen, säulenflankierten Aufgang von Schloss Wörlitz treffen wir Uwe Quilitzsch. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Kulturstiftung Dessau/Wörlitz soll uns eigentlich in die Geheimnisse der Gartenanlage von Wörlitz einführen. Doch dann öffnet sich wie von Zauberhand die Tür und wir stehen im Schloss, das eigentlich als Landhaus konzipiert wurde.

Schloss und Park Wörlitz, Welterbe Sachsen-Anhalt. Foto: Beate Ziehres

Schloss und Park Wörlitz – Welterbe in Sachsen-Anhalt.

Uwe Quilitzsch ist seit 42 Jahren dabei und erinnert sich noch genau an die 1980er-Jahre. „Es war eine Minute vor 12“, sagt er. Dann kam die Wende, das 1773 eingeweihte klassizistische Schloss wurde 20 Jahre lang saniert und damit gerettet.

„Wörlitz war der erste englische Landschaftsgarten des Kontinents und das Schloss das erste klassizistische Gebäude“, erklärt Uwe Quilitzsch die Bedeutung der Anlage und verweist auf 98 Prozent Originalsubstanz. „Hier ist die Zeit um 1800 stehengeblieben, das ist wie in einer Zeitkapsel.“

Die perfekte Bleibe …

Wir betreten die Rotunde mit der Figur des Apollon und drehen dann eine Runde durch die Räume, die um ein Atrium angeordnet sind. Im Speisezimmer öffnet Uwe Quilitzsch einen Kühlschrank, der mit Eis gekühlt wurde. Nichts sei verändert worden, weil alles perfekt war im Haus und im Garten, sagt er.

Im Landhaus lebte meist Fürstin Louise, die Frau des Bauherrn, Franz Fürst von Anhalt-Dessau. So kommen wir durch zwei chinesisch gestaltete Zimmer, das Musikzimmer der Fürstin und durch ihr Schlafgemach. Hier scheint um 10 Uhr morgens die Sonne ins Himmelbett. Ich wünschte, dies wäre mein Schlafzimmer und die Sonne würde mich hier wachkitzeln!

Schloss Wörlitz, Welterbe Sachsen-Anhalt, Schlafzimmer der Fürstin. Foto: Beate Ziehres

Schlafzimmer der Fürstin im Schloss Wörlitz.

Schloss Wörlitz, chinesisches Schlafzimmer, Uwe Quilitzsch. Foto Beate Ziehres

Uwe Quilitzsch zeigt das Auszugbett im chinesischen Schlafzimmer des Schlosses Wörlitz.

An den Wänden hängen 99 Bilder, darunter ein Rubens, aber faszinierender ist der Blick durch die Fenster. Durch jedes Fenster sehe ich ein anderes Landschaftsbild. An dieser Stelle zitiert Uwe Quilitzsch William Kent, der gesagt haben soll: „All gardening is landscape painting.“ Dem kann ich nur zustimmen.

Als wäre dies nicht genug, lotst uns Uwe Quilitzsch viele Treppen hoch, gewissermaßen bis aufs Dach des Hauses. Hier erlaubt das rundum mit Fenstern versehene Belvedere alles umfassende Ausblicke in den Landschaftsgarten.

Schloss Wörlitz, Belvedere. Foto: Beate Ziehres

Belvedere auf dem Dach des Schlosses Wörlitz

… der perfekte Park

Hier im Park haben die Gärtner alle Hände voll zu tun. Rund 300 Sichtachsen müssen freigehalten werden, 19 Brücken unterschiedlicher Bauweise gewartet und Wege geharkt.

Zugbrücke im Wörlitzer Park. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Zugbrücke im Wörlitzer Park.

An der Synagoge hat Uwe Quilitzsch die Geschichte von Hans Hallervorden parat. Der damalige Parkdirektor verscheuchte während der NS-Zeit Brandstifter aus dem Gebäude. So war der Großvater von Didi Hallervorden für einen Tag ein Held, denn am nächsten Tag verlor er bereits seinen Job als Parkdirektor.

Wörlitzer Park, Synagoge, Welterbe Sachsen-Anhalt. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Synagoge im Wörlitzer Park.

Uwe Quilitzsch weiß, auf welchen Wegen sich das Geschlecht der Askanier beziehungsweise der Anhaltiner bis zu Venus zurückverfolgen lässt. Und er kennt die Verbindungen der Reichen und Schönen nach Wörlitz, wie die von Katharina der Großen, einer geborenen Anhalt-Zerbst. Seine ganze persönliche Leidenschaft gilt jedoch Lady Emma Hamilton, der meistporträtierten Frau ihrer Zeit, die ebenfalls mit Wörlitz in Verbindung gebracht wird.

Im Gartenreich Dessau-Wörlitz sind auf insgesamt 142 Quadratkilometern Meisterwerke der Gartenkunst und der Architekturgeschichte vereint. Wörlitz wurde Ausgangs- und Höhepunkt der Landschaftsgestaltung. Seit dem Jahr 2000 gehört das Gartenreich Dessau-Wörlitz zum UNESCO-Welterbe.

Mehr Informationen

Muschelsucherin im Wörlitzer Park, Welterbe Sachsen-Anhalt. Foto: Beate Ziehres

Skulptur „Muschelsucherin“ in Wörlitzer Park.

Wörlitzer Park mit Schloss. Foto: Beate Ziehres

Wörlitzer Park mit Schloss.

Schloss Wörlitz, vom Park aus gesehen. Foto: Beate Ziehres

Schloss Wörlitz, vom Park aus gesehen.

Weitere Welterbe-Stätten in Sachsen-Anhalt

Die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg zählen ebenso zum UNESCO Welterbe wie die Bauhausgebäude in Weimar sowie das Bauhausgebäude und die sieben Meisterhäuser in Dessau. So wurde in Sachsen-Anhalt auf die unterschiedlichste Weise Geschichte geschrieben.

Quedlinburg

In der mittelalterlichen Stadt Quedlinburg mit ihren mehr als 2.000 Fachwerkhäusern aus acht Jahrhunderten und dem Stiftsberg soll Sachsenherzog Heinrich seine Königskrone empfangen haben. Der Glanz und der Reichtum des ottonischen Herrscherhauses spiegeln sich heute noch in den Kostbarkeiten des Domschatzes in der Stiftskirche St. Servatii wider.

Altstadt von Quedlinburg, Welterbe Sachsen-Anhalt. Foto Beate Ziehres

Platz in der Altstadt von Quedlinburg.

Für mich ist Quedlinburg immer eine Reise wert. Ich liebe es, durch die verwinkelten Gassen zu bummeln, über das Kopfsteinpflaster des Stiftsbergs zu schlendern und schließlich wieder einmal die goldene Pracht des Domschatzes zu bestaunen.

Bauhaus

Seit 1996 zählt auch das Bauhaus Weimar und Dessau zu den 1000 Natur- und Kulturstätten der UNESCO. Diesen Status verdankt das Bauhaus der herausragenden Architektur des Bauhausgebäudes und der anderen Bauten, die das Bild der Moderne im 20. Jahrhundert geprägt haben.

Welterbe in Sachsen-Anhalt virtuell erleben

Zu einer virtuellen Entdeckungsreise zu allen sechs Welterbe-Stätten in Sachsen-Anhalt laden Videos auf der Webseite ein.

Auch der Podcast „Museumslauschen“ ist gestartet. Er besucht in 15 Folgen Museen in Sachsen-Anhalt, entdeckt außergewöhnliche Geschichten und versteckte Orte und spricht mit Menschen, die sich um die vielfältigen Sammlungen und Ausstellungen im Bundesland kümmern.

Die Bloggerinnentour fand in Kooperation mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt, der Investitions- und Marketing-Gesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) sowie der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt statt. Vielen Dank für die Organisation der Zeitreise!

Ebenso vielen Dank für die nette Reisegesellschaft an Eva Adamek von Burgdame.de und Sandra Hintringer von Tripp-Tipp.de.

Sandra hat auf ihrem Blog über unsere Tour geschrieben unter https://www.tripp-tipp.de/welterbestaetten-sachsen-anhalt/ 

Alle Fotos: Beate Ziehres