Südtirol im Winter heißt für mich: Bewegung an der frischen, klaren Alpenluft, aufwärmen und schwitzen in der Sauna, danach schlemmen! Eine Besonderheit, die ich in Norditalien zusätzlich sehr schätze: Die Preise sind auch zum Jahreswechsel moderat. Deshalb müsste ich im Archiv forschen, um genau festzustellen, wie oft wir die Tage zwischen den Jahren bereits in Südtirol verbracht haben.

Südtirol: Blick vom sonnigen Rittner Horn nach Norden – Foto: Beate Ziehres

Südtirol: Blick vom sonnigen Rittner Horn nach Norden – Foto: Beate Ziehres

1. Wanderung zum Rittner Horn

Das 2260 Meter hohe Rittner Horn (Corno del Renon) ist der Hausberg der Gemeinden an den Westhängen des Eisacktals. Der Berg zählt zu den Sarntaler Alpen und liegt auf dem Gemeindegebiet von Barbian, unserem Lieblingsziel im Winter. Die Kabinenbahn transportiert nicht nur Schifahrer von der Talstation in Pemmern auf die Piste, sondern auch Wanderer auf die 2.060 Meter hohe Schwarzseespitze.

Von der Bergstation führt ein Wanderweg zur Feltuner Hütte und von hier aus weiter auf den Gipfel des Rittner Horns. Zur Rast empfehlen sich die Feltuner Hütte und das Rittner-Horn-Haus. Der Aufstieg zum Gipfel ist bequem zu schaffen und die Aussicht bei schönem Wetter grandios.

Viel Steine gibts auf dem Gipfel des Rittner Horns, Südtirol – Foto: Beate Ziehres

Viel Steine gibts auf dem Gipfel des Rittner Horns – Foto: Beate Ziehres

Die Bergbahn Rittner Horn ist im Winter täglich von 8.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Im Sommer gelten andere Öffnungszeiten.

2. Winterliche Wanderung nach Dreikirchen, Südtirol

Mitten in der Natur und nur zu Fuß erreichbar ist der mystische Ort Dreikirchen (Tre Chiese), ein Ortsteil von Barbian. Drei ineinander verschachtelte gotische Kapellen haben dem Ort seinen Namen gegeben. Die älteste und größte der drei Kirchen – sie ist der Heiligen Gertrud geweiht – wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Namensgeber des Weilers in Südtirol: die drei Kirchen – Foto: Beate Ziehres

Die Namensgeber des Weilers in Südtirol: die drei Kirchen – Foto: Beate Ziehres

Der nahe gelegene Gasthof Bad Dreikirchen wurde ebenfalls schon im Mittelalter genannt. Hier logierte unter anderem Siegmund Freud zur Sommerfrische. Ihm wird im Zusammenhang mit Dreikirchen folgende Aussage zugeschrieben:

„Es war eine entzückende Einsamkeit, Berg, Wald, Blumen, Wasser, Schlösser, Klöster und keine Menschen … das Abendessen hat dann sehr geschmeckt.“

Der Gasthof Bad Dreikirchen ist im Winter geschlossen, doch einige Schritte weiter findet der ausgehungerte Wanderer auch in der kalten Jahreszeit eine gemütliche Einkehr.

Spaziergang durchs verschneite Barbian, Südtirol – Foto: Beate Ziehres

Spaziergang durchs verschneite Barbian, Südtirol – Foto: Beate Ziehres

3. Spaziergang durchs verschneite Barbian, Südtirol

Für den Neujahrstag empfehle ich einen Spaziergang durch den verschneiten Ort Barbian. Hier verbringen wir üblicherweise den Jahreswechsel. Ich kann mich nicht sattsehen an der Aussicht auf das Eissacktal und die gegenüber gelegenen Dolomiten, an den Blumen, die durch den Schnee blitzen und anderen kleinen Stilleben. Danach eine heiße Schokolade auf der kuscheligen Ofenbank im Haus an der Luck und etwas Geplauder mit Frieda und Franz, unseren Gastgebern. Eine Wohltat für die Seele!

Rosenblüten und Lavendel im Schnee: Das milde Klima in Südtirol ermöglicht Bilder wie dieses – Foto: Beate Ziehres

Rosenblüten und Lavendel im Schnee: Das milde Klima in Südtirol ermöglicht Bilder wie dieses – Foto: Beate Ziehres

4. Ausflug zur Villanderer Alm in Südtirol

Auch im Schnee ist die Villanderer Alm gut erreichbar und einen Ausflug wert. Wir parken auf dem ersten Parkplatz und folgen einem romantischen Pfad durch den Bergwald hoch zur Gasserhütte. Von hier aus ist das Panorama atemberaubend: die Dolomiten im Licht der tiefstehenden Sonne!

Winterliches Panorama von der Gasserhütte aus: die Dolomiten in der Nachmittagssonne. Südtirol – Foto: Beate Ziehres

Panorama von der Gasserhütte aus: die Dolomiten in der Nachmittagssonne – Foto: Beate Ziehres

Noch eine warme Suppe in der Gasserhütte, dann geht es wieder bergab. Wohl wissend, dass die Villanderer Alm weit mehr verdient hat als einen Kurzbesuch am Nachmittag.

Die Gasserhütte auf der Villanderer Alm, Südtirol, im Winter – Foto: Beate Ziehres

Die Gasserhütte auf der Villanderer Alm, Südtirol, im Winter – Foto: Beate Ziehres

Das Plateau lädt auch im Winter ein zum Wandern und zum Rodeln. Meine Lieblingshütte auf der Villanderer Alm ist Mair in Plun. Hier kommt typische Almkost mit Produkten vom eigenen Bauernhof auf den Tisch. Auf der Terrasse lässt es sich gut in der Sonne verweilen. Die himmlische Ruhe wird allenfalls unterbrochen von den Stimmen der Kinder, die vor der Terrasse Schlitten fahren.

Rodeln vor der Terrasse der Mair in Plun Hütte, Südtirol, Winter – Foto: Beate Ziehres

Rodeln vor der Terrasse der Mair in Plun Hütte – Foto: Beate Ziehres

5. „Wellness im Kleinen“ im Haus an der Luck in Südtirol

Unser Lieblingsdomizil in Südtirol, das Haus an der Luck in Barbian, bietet alljährlich ein Silvester- und Neujahrsprogramm an, das lange Tradition hat. Wer ab dem 2. Weihnachtsfeiertag hierher kommt, weiß, was ihn erwartet: entspannende Tage im Haus der Familie Gantioler, hervorragende Küche und ein kleiner Wellnessbereich mit allem, was es braucht zum Abschalten und Wohlfühlen.

Finnische Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine und der Pool mit Massagedüsen erfreuen sich bei den Gästen großer Beliebtheit. Dennoch findet hier jeder sein Vergnügen und seinen Platz. Mein persönlicher Lieblingsplatz sind die Liegestühle hinter den Panoramafenstern. Von hier aus schweift mein Blick über das Eisacktal bis hin zu den Dolomiten. Entspannung pur!

Blick vom Pool des Hotels Haus an der Luck auf die Dolomiten. Südtirol im Winter – Foto: Beate Ziehres

Blick vom Pool des Hotels Haus an der Luck auf die Dolomiten – Foto: Beate Ziehres

6. Winterliche Schlemmereien nach Südtiroler Art

Die Krönung eines jeden Urlaubstages bei Gantiolers ist das Abendessen. Alexander, der Juniorchef des Hauses, zaubert allabendlich ein mehrgängiges Menü auf den Tisch, das seinesgleichen sucht. Der Geschmack der Gerichte zeugt von bester Qualität der Zutaten. Das Gemüse kauft Alexander bei einem Natur- und Biobauern, die Beeren werden beim Nachbarhof der Gantiolers geholt.

Mit dem Silvestermenü übertrifft sich Alexander alljährlich selbst. Hier nur ein paar Kostproben aus den Vorjahren: Artischocken, Wachtelbrust und Parmesanespuma als eine von drei Vorspeisen, doppeltes Entrecote mit Schüttelbrotkruste, Ofengemüse und Spinatpüree als Hauptspeise und Mangotörtchen, Passionsfruchteis und Crumble zum Abschluss.

Schon beim Schreiben überfallen mich Appetit und Reiselust! Ach, könnte ich doch sofort nach Südtirol starten …

Warten auf das Silvestermenü im Haus an der Luck in Barbian, Südtirol – Foto: Lena Ziehres

Warten auf das Silvestermenü im Haus an der Luck in Barbian, Südtirol – Foto: Lena Ziehres

Gudrun von Reisebloggerin.at hat einen anderen Platz in Südtirol im Winter entdeckt: das Winterparadies Kronplatz. Hier ist ihr Bericht.

Lesen Sie hier mehr über die Möglichkeiten, die Südtirol im Winter bietet: Bozen entdecken: winterlicher Städtetrip mit 7 Stationen

Hilfreiche Links

Webseite Rittner Horn Bergbahnen

Webseite Feltuner Hütte

Wegbeschreibung nach Dreikirchen

Webseite der Gasserhütte auf der Villanderer Alm

Webseite der Hütte Mair in Plun

Webseite Hotel Haus an der Luck in Barbian

Lesetipp: Auf ihrem Blog Teilzeitreisender schreibt Janett Schindler über einen Sommer in Südtirol und gibt Tipps für einen erholsamen Urlaub.